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Svalbard Polar medicine expedition
April 2025
Auf Spitzbergen (Svalbard) herrschen arktische Bedingungen. Medizinische Notfälle sind hier besonders herausfordernd. Ein Patient muss unter den harschen Bedingungen zunächst stabilisiert werden, und eine Evakuierung ist nur mit grossem Aufwand möglich. Bei schlechten Wetterverhältnissen kann eine Evakuierung mitunter mehrere Tage dauern.


Anlässlich einer internationalen Expedition mit Ärztinnen, Ärzten und Paramedics aus neun Ländern trainierten wir die Versorgung kritisch kranker Menschen. Das Hauptaugenmerk lag dabei vor allem auf der Vermeidung einer Hypothermie (Unterkühlung) des Körpers. Tritt diese ein, verschlechtern sich der Metabolismus, die Blutgerinnung und die kardiovaskuläre Versorgung mit jedem Grad unterhalb der physiologischen Körperkerntemperatur.

Medizinische Einsätze in der Arktis sind aufgrund ihrer Abgeschiedenheit von der Zivilisation auch eine logistische Herausforderung. Es geht nicht nur darum, den Patienten zu schützen und behutsam zu evakuieren – auch die Einsatzkräfte selbst sind den Elementen ausgesetzt. Hinzu kommen nur begrenzte medizinische Hilfsmittel und der Einfluss der Witterung auf die Infrastruktur, wie technische Geräte und Medikamente. Gängige Praktiken, wie die kontinuierliche intravenöse Medikamentengabe, sind unter diesen Bedingungen nur sehr eingeschränkt möglich. Improvisationstalent ist gefragt. Die körperliche Ausdauer und Resilienz des medizinischen Teams müssen trainiert werden. Die gesammelten körperlichen und medizinischen Erfahrungen helfen mir, auch Einsätze in der Schweiz besser bewältigen zu können. Das erworbene Wissen gebe ich zudem in meinen Kursen weiter.
